Aphantasie und Reizüberflutung in der Außenwelt

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Ich bin ein selbst diagnostizierter multisensorischer Aphantastiker mit einem sehr deutlichen Fall von SDAM.

Betrachten wir also meine Gedanken in Ruhe. Keine Bilder, keine Töne. Das Einzige, was dort steht, ist mein innerer Monolog. Ich weiß, dass es nicht wirklich hörbar ist, weil es keinen Lautstärkeregler gibt. Wenn ich Musik will, dann singe und summe ich – sonst nichts.

Es ist schön und gemütlich hier drin. ruhig. friedlich. viel besser als diese Strände, an die man beim Meditieren denken soll. all diese Wellengeräusche, nein danke. Wenn ich absolute Ruhe haben will, sage ich mir einfach, dass ich aufhören soll zu reden.

Aber was passiert, wenn ich in die Welt hinausgehe? Bilder, Lärm, Trubel. zu viel, zu viel, ich will nach Hause!

Ich übertreibe. Normalerweise geschieht dies nur an Orten wie Straßenmärkten oder anderen stark frequentierten Orten. Ich muss weg und einen friedlichen Ort finden.

Letzteres wird als Agoraphobie bezeichnet, und bei mir wurde diese Krankheit klinisch diagnostiziert. Also keine verdächtige Selbstdiagnose.

Die Agoraphobie-Diagnose war für mich persönlich und gesellschaftlich sehr hilfreich. Ich könnte meine Panikattacken erklären. Mit der Entdeckung der Aphantasie wurde mir jedoch klar, dass es sich nicht um eine Phobie (irrationale Angst), sondern um eine Reizüberflutung handelt. In der aphantasischen Gebärmutter, die mein Haus ist, ist alles ruhig. Wahrscheinlich eine 1 auf der Stimulationsskala. Draußen an einem belebten, bevölkerten, lauten Ort wird daraus eine 10.

Meine Agoraphobie scheint also nur eine Folge meiner Aphantasie zu sein.

Gibt es noch andere, die beide Krankheiten haben?

 

 

 

 

 

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